Privatleben



Polylife

 

 

Poly Leben, was ist das überhaupt? Poly ist für mich ein Lebenssstil, der in meinen Augen mir und beteiligten Menschen die Chance bietet, ein sehr erfülltes, offenes Leben zu führen. Keine Lügen, kein Versteckspiel! Viele Menschen werden sicherlich anzweifeln, das Polybeziehungen überhaupt funktionieren können, bzw. ob sie wirklich, langfristig und vergleichbar mit einer monogamen zweier Beziehung funktionieren können. Im Grunde ist das aber auch nicht wichtig für mich. 

Für mich ist eine monogame Beziehung bisher immer mit Verzicht verbunden, da es eine vollständige Ergänzung der beiden Partner nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht wirklich geben kann, und dann wieder viele Einschränkungen und Kompromisse die Ziele bestimmen. Sich gegenseitig tatsächlich alles geben zu können, ohne dass irgendetwas fehlt, ist für mich reine Theorie. Da mir das Glück in meinem Leben schon viele wunderschöne Dinge zu erleben gegeben hat, Dinge intensiv kennenzulernen, und vor allem Wert zu schätzen, bin ich leider als Mensch nicht mehr bereit umzukehren, und auf viele Dinge zu verzichten nur um eine gesellschaflich akzeptierte, monogame zweier Scheinbeziehung zu führen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen, meiner Menschenkenntnis, und Gesprächen mit anderen Menschen zeigt sich für mich, dass Polyamorie als Lebensstil mir und anderen Menschen die Möglichkeit gibt, in mehreren Partnerschaften Wünsche, Leidenschaften und Qualitäten zu entdecken, auszuleben und zu vertiefen. Dabei sehe ich Polybeziehungen als stärkere Form, im Gegensatz zur klassisch - diskreten Liebschaften unter dem Mantel der Verschwiegenheit. Sie sind aus meiner Perspektive deshalb stärker, weil Polybeziehungen offen und von allen Beteiligten akzeptiert sind, was nicht heisst das sie in der Pflege, der Kommunikation oder Aufrechterhaltung einfacher sind, keinesfalls! Durch das dabei vorhandene Vertrauen, den offenen Umgang, das Auseinandersetzen, das Akzeptieren und gegenseitige Unterstützen, können in Polybeziehungen Menschen  Ihr gemeinschaftliches Glück vervollkommenen. Nun könnte man denken in einer Polybeziehung existiert immer ein einfach konstruiertes Gleichgewicht in allen Verzweigungen. Diese Annahme ist leider falsch. Daher ist es in einer Polybeziehung umso notwendiger sich nicht nur mitzuteilen, sondern auch klar abzugrenzen, in welchem Rahmen sich die Verbindung bewegt, sie sich entwickeln soll, und welche Grenzen es gibt. Ebenso kommt hinzu, dass auch hier wieder Menschen miteinander zu tun haben, die egal was abgesprochen oder geplant ist, immer durch ihre Gefühle und Emotionen sich entwickeln, und verändern. Diese Entwicklungen, Veränderungen und Abwandlungen haben aber in einem solchen Fall nicht nur Einfluss auf die Person selbst, sondern auch auf die Beziehung um nicht zu sagen das ganze Beziehungsgeflecht. Kann so etwas funktionieren? Ja!

Wenn alle beteiligten sich dieser Komplexität, des Aufwandes aber auch die positiven Entfaltungsmöglichkeiten einer Polybeziehung bewusst sind, und daran arbeiten, kann diese Beziehungsform in meinen Augen aufgrund ihrer Flexibilität und Vielfältigkeit den Lebensweg eines Menschen sehr viel besser beflügen und einem Menschen Erfüllung bescheren, als eine monogame Stinobeziehung, was den Mehraufwand und die Komplexität aus meiner Sicht mehr als rechtfertigt.


Intime, auch mehrfache sexuelle Beziehungen

 

Häufig wird argumentiert, dass auf Sex basierende Partnerschaften nur etwas für Menschen sind, die sich nicht in einer klassischen Beziehung zu recht finden. Aus meiner Perspektive ist es aber anders, eine oder mehrere sexuelle Partnerschaften können viele andere Dinge ausgrenzen, und sich sehr gut mit anderen Beziehung ergänzen, so dass letzlich ein großes Ganzes entsteht das sich wie ein Puzzle zusammenfügt. Diese Synergie kann sich auch über das Sexuelle hinaus in vielen Bereichen ergeben, Basis muss dafür aber immer Offenheit und Ehrlichkeit sein auf beiden Seiten. Es ist wie zwischen zwei Menschen, die zwar miteinander reden können, die sich gleichermaßen Wert schätzten und sich dennoch nicht gegenseitig alles geben können.

Was spricht dagegen, sich diese Dinge anderweitig zu beschaffen, zu erleben, oder auch als lebenswert zu erhalten? Wenn zwei Menschen es schaffen, sich so aufeinander einzustellen, dass ihnen im Leben an nichts fehlt, bleibt es spannend, und sogar kann sich jeder der Partner jeden Morgen darauf freuen, den anderen zu sehen. Dabei muss dann keiner der Partner das Gefühl haben, das etwas fehlt. Diese Felxibilität, vor allem bei sexuellen Beziehungen, kann zu problemlosen Arrangements führen, die es beiden Seiten ermöglichten, sich die Wünsche, die nicht mit dem Partner geteilt werden können, auf anderem Wege mit anderen Partnern zu erfüllen. Entscheidend ist dabei, dass es sich nicht nicht um ein Versteckspiel, Betrug o.ä.  handelt. Ist eine Beziehung wirklich stark und belastbar, können, offene und ehrliche Gesprächen dazu zu führen, gemeinsam wie auch beiden Personen einzelnen das Leben noch wertvoller zu gestalten. Damit beiden gemeinschaftlich ein glücklicheres, zufriedeners Miteinander zu verschaffen; keine Sachen zurück zu halten, zu unterdrücken oder zu verstecken ist die notwendige Basis dazu. Daher sind intime, auch mehrfache sexuelle Verbindungen in meinen Augen eine sehr positive Lösung, bei der von vornherein klar ist, dass die miteinander verbrachte Zeit, die gemeinsamen Gestaltungsmöglichkeiten sich auf einen bestimmten, gemeinsam definierten Rahmen beziehen. Gleichzeitig kann eine solche Partnerschaft andere Dinge ausschließen, sodass ist es zu weniger Missverständnissen kommen kann, was vielfach das Miteinander fördert. Gleichzeitig darf dennoch nicht vergessen werden, dass es sich um Menschen handelt, sich damit Gefühle, Wünsche und Begehrlichkeiten entwickeln können, gerade wenn es persönlich, sexuell und intim wird. Trotz eines zuvor abgesprochenen Rahmens, können sich daraus Wünsche, Ideen und Begehrlichkeiten entwickeln, die über den gesteckten Rahmen hinaus gehen.

Hier helfen dann nur offene, ehrliche und direkte Gespräche, die jedem zeigen können müssen, wie sich so etwas weiter entwickeln kann, als auch wie eine Zukunft überhaupt aussehen kann. Auch das eine solche sexuell basierte Beziehung endet, darf nich als unrealistisch eingeschätzt werden. Daher sind für mich mehrfache, intime, sexuelle Beziehungen ein Gewinn und eine Bereicherung meines Lebens, solange mit offenen Karten gespielt wird, und keine Ansprüche gestellt werden, die unrealistisch sind.


Private "1:1" Beziehungen

 

Auch diese Beziehungen gab es ab und an bei mir, und sie tun mir gut, weil sie mein Leben dort ergänzen, wo es reine sexuelle Kontakte nicht können. Hier findet sich ein bedeutender Unterschied zu den rein intimen, sexuellen Beziehungen. Beide bilden einen Teil meines bisherigen poly orientierten Lebensalltags, die 1:1 Beziehung geht aber weiter für mich. Sowohl die 1:1 Beziehung als auch die sexuellen Beziehungen haben für mich meist sehr klare, eindeutige Grenzen, die nach meinem Verständnis beiden beteiligten Menschen bekannt sind. Selten verwischen oder verschieben sich diese Grenzen, da 1:1 Beziehungen mir nicht nur viel geben können, sondern gleichzeitig auch viel Verantwortung bedeuten für mich. Basis einer solchen Beziehung kann für mich nur auf Gegenseitigkeit beruhende Empathie und Wertschätzung zwischen zwei Menschen sein, die nicht zu einer Routine oder lästigen Pflicht verkommt. Beide Menschen müssen aus meiner Perspektive immer weiter daran arbeiten und zwar Tag für Tag mehr und nicht weniger, um gegenseitig eine gemeinschaftliche Beziehung weiter zu entwicklen. Dabei dürfen sich aber beide Partner nicht einschränken, oder Hürden für den jeweils anderen aufbauen. Daher bevorzuge ich eine solche 1:1 Beziehung in mein Polyumfeld zu integrieren, ohne Ihr ein Alleinstellungsmerkmal zu geben. Eine solche Partnerschaft ist sicher weder die einfachste, noch die schnellste Möglichkeit das eigene Leben zu gestalten, sondern in meinen Augen mit die anspruchsvollste Variante sich im Leben weiter zu entwickeln, aber gleichzeitig ist eine solche Partnerschaft, wenn man sie zum funktionieren bekommt, sowie dazu stetig weiterentwickelt hat, eine bedeutsame Quelle der Freude und Lebenslust. Parallel ist es aber auch so, dass es nach meinen bisherigen Erfahrungen den perfekten Partner, mit dem eine absolute Übereinkunft besteht, nicht gibt. Um dann jedoch keinen Verzicht und kein falsche Einstellung an den Tag legen zu müssen, sich nicht verbiegen zu müssen, empfinde ich das polygame Leben als Belohnung, in der genau das Verzichten oder sich verstellen einem Partner gegenüber nicht notwendig ist. Mit Offenheit und Akzeptanz findest sich hier für mich der Weg, auch die Dinge im Leben aktiv geniessen und verfolgen zu können, die in einer partnerschaftlichen 1:1 Beziehung nicht zum tragen kommen. Diese Offenheit gilt für mich immer und unabdingbar für beide Beteiligten.


Freundschaften

 

Sind Freundschaften auch im Bereich des alternativen Lebensstil wirklich von Wert? Wie in vielen anderen Fragen kann es auch hier viele Meinungen geben, die alle in gewisser Weise eine Berechtigung haben werden. Doch sehe ich für mich aus meiner eigenen Perspektive, dass echte Freundschaften wie in jedem Lebensstil wichtig und wertvoll sind, im Bereich eines alternativen Lebenswandels nach meinem Gefühl noch wichtiger und wertvoller, als bei einem konventionellen, gesellschaftlich akzeptierten und ggf. geförderten Lebenswandel. Außergewöhnliche Persönlichkeiten, verlässliche Menschen zu haben, denen man voll und ganz das Vertrauen schenken kann, ohne befürchten zu müssen das daraus gleich Beziehungsprobleme, oder Nachteile im Lebensalltag entstehen werden, ist ein Geschenk. Die Meinungen, die Einschätzungen einer verlässlichen, absolut vertrauenswürdigen Person zu einer neuen Idee, zu einem Wunsch, einem Gefühl oder gar zu einem anderen Menschen, mit dem ich mich intensiver beschäftigte, können mir in diesen Momenten und Lebensabschnitten eine große Hilfe sein. Solche vertrauten Gespräche, oder einfach nur das Zuhören können schon helfen, und zum weiteren Nachdenken anregen, oder auch davon letztendlich überzeugen, einen Schritt vor oder ggf. auch zurück zu gehen. Das offene, ungeschönte und unveränderte Gespräch mit einem tief vertrauten Menschen über Probleme und Herausforderungen, als auch Menschen die einem wichtig sind, sind für mich sehr wichtig. Das Zwischenmenschliches wie auch Sexualität in solchen Gesprächen unkompliziert, offen und direkt thematisiert werden kann, hilft mir sehr. Dazu sind dennoch Erfahrungen im realen Leben durch nichts zu ersetzen, auch wenn Erfahrungen ebenso Schmerz und Leid verursachen können, gehören negative Erlebnisse mit dazu. Verbindet man diese Gespräche mit Freunden und Erfahrungen, ggf. mit weiteren Informationen, ist das eine der best möglichen Grundlagen, die man sich erarbeiten kann. Damit werden weitere Entscheidungen und Vorgehensweisen möglich, ohne dass das Gefühl entsteht schlecht informiert oder vorbereitet zu sein. Ich fühle mich ab und an wie eine Forscherin, die sich immer wieder darauf freut neues zu erleben, Menschen und Zwischenmenschliches zu entdecken, und dabei auf bestehende Freundschaften zurück zu greifen und neue Freundschaften zu spüren, und zu erleben, von denen man zuvor nicht zu träumen gewagt hat! Mit einer Empfehlung eines vertrauten Menschen, einem Tipp oder schlicht mit der Kenntnis eine Absicherung im Hintergrund zu haben, ist es leichter Schritte in eine unbekannte Zukunft zu gehen. Im Falle eines Problems, eines Scheiterns jemanden kontaktieren zu können, ist etwas wertvolles, das Freundschaften, die immer auf Gegenseitigkeit beruhen müssen, für mich mit auszeichnet.


Bekannte & Unbekannte


Bekannt und Unbekannt, diese Menschen möchte ich hier zusammenfassen. Unbekannte haben auch immer einen Reiz des Neuen, was es wert sein kann, mit Ihnen in Kontakt zu kommen und sie besser kennen zu lernen. Daraus kann sich viel entwickeln bis hin zu einer Freundschaft in jeglicher Form. Bei Bekannten dagegen ist es meist so für mich, das es einen Anlass gibt, wenn sich hier etwas verändert, wenn z.B. aus einem einfachen Plausch ein persönliches, intimes Gespräch wird. Man hat einfach eine gewisse Vorstellung und Einschätzung zu Menschen die man kennt, diese Wahrnehmung zu verändern, oder die Verbindung weiterzuentickeln benötigt nach meiner Erfahrung meist einen "positiven" Anstoss.  Hier die Zeit zu investieren, der eigenen Neugierde vielleicht auch zu folgen, kann aus meiner Sicht oft lohnenswert sein, den man weiss nie was daraus wird. Auch Entäuschungen kann es geben, aber diese Erfahrungen helfen einem meist in der Zukunft, bessere Entscheidungen zu treffen und eigene Fehler zu vermeiden. Hinzu kommt ebenfalls, das die daraus auf einen selbst entstehenden fremden Einflüsse einen dabei positiv wie negativ beeinflussen können, neues zu entdecken, oder eigene Grenzen zu erkennen.

Daher, sollten wir uns bereits kennen oder auch nicht, würde ich mich freuen auch weiterhin so oft als mögliche spannende, interessante, neue Kontakte kennen zu lernen, freudige und ebenso offene, direkte und lebensfrohe Menschen kennenzulernen. Der einfachste Weg dazu, einfach per email - lasst von Euch hören!