Geschlechterspiel


Das Spiel mit der eigenen Identität, mit den Geschlechtern ist für mich etwas wundervolles. Auch Abseits gesellschaftlicher Konventionen ermöglicht es mir, meine Lust, meine Passionen auszuleben, zu geniessen und auch immer wieder auf neues Terrain auszuweiten.


Monique

 

Als Frau, korrekter gesagt als Transvestiet, der versucht eine Frau möglichst realisitisch den eigenen Vorstellungen entsprechend dar zu stellen, habe ich die Möglichkeit meine weibliche Seite auszuleben. Diese ist anders als mein männliches Ego. Sie legt viel mehr Wert auf Details, ist vollkommen auf das Leben und das Geniessen der feminien Annehmlichkeiten fokussiert. Dafür blendet sie andere Themen, vor allem aus dem Alltag, aus, die beim Genuss nur stören würden. Frau sein, als Frau wirken, das weibliche Element auch zu überziehen, durch intensive, teilweise übersteigerte Interpretation weiblicher Attribute ist für mich ein Genuss. Dieses weibliche Ego lebe ich als Monique im privaten Sektor aus, ebenso in der Öffentlichkeit, als auch in Bereichen, die sich aus dem Umfeld ergeben. Als Frau alleine oder in Begleitung in Dessous im Haus den Tag zu verbringen, gehört ebenso dazu, wie elegant gekleidet, gestylt und geschminkt auch die Bahn zur Stoßzeit zu nutzen, wie auch in einem Club sich in Lack und Leder auszutoben. In allen diesen Situationen fühle ich mich wohl, sowohl alleine, als auch mit einer Begleitung weiblich, wie männlich, die dazu eine schöne pikante Note sein kann. Dieser Genuss sich als Frau auszuleben kann sich auf wenigen Stunden beschschränken, aber auch durchaus Tage und Wochen andauern.


MR-X

 

Als Mann im Alltag zu leben ist vielfach nach meiner Wahrnehmung einfacher als für Frauen. So traurig diese Aussage auch klingt, so oft bewahrheitet sie sich immer noch meiner Meinung nach, auch bei uns in den Industrienationen täglich. Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit, Zuteilung von Führungspositionen, das Vertrauen in technische Fähigkeiten - oftmals müssen Frauen dafür mehr leisten und härter Arbeiten als Männer. Daher bin ich Alltag gerne Mann, mein Alltag funktioniert und bekommt seine Zeit und seinen Raum. Dazu gehören auch viele meiner Freunde, Hobbys und meine Berufstätigkeit. Eine Vermischung mit meiner weiblichen Seite, meiner Alterego Identität findet nur an wenigen, bewusst von mir ausgewählten Stellen statt. Eine möglichst saubere Trennung stellt für mich sicher, das beide Ego's Ihre Zeit bekommen, und es auch in meinem Umfeld nicht zu Mißverständnissen oder faslchen Erwartungen kommt.


Mein Weg zum Genderplay


Wie kommt ein Mensch dazu mit den Geschlechterrollen zu spielen? Bei mir begann es in der Jugend bereits, immer wieder hinterfragte ich für mich, warum Jungs und Mädchen so unterschiedlich behandelt wurden. Mit der Pubertät spätestens wurde mir klar, das Sexualität mehr als ein reiner Fortpflanzungsakt war. Mit den ersten sexuellen Erfahrungen merkte ich, das mich mehr reizte als nur mit Frauen aktiv zu sein, und bekam erfreulicherweise die Chance schon sehr früh auch das Spiel mit Geschlechtern in diversen Richtungen auszuprobieren. In Kombination mit BDSM, und dem Genuss diverser Fetische fand ich für mich heraus, das meine Sexualität umfangreicher und vielfältiger ist, als ein Akt zwischen vorab biologisch und oder gesellschaftlich definierter Rollen als Mann und Frau.


Feine Unterschiede - was ist was?

 

Um auch meine Art Frau zu sein etwas klarer zu machen, möchte ich hier versuchen nach meinem Verständis die existierenden Begrifflichkeiten im Geschlechterspiel zu unterscheiden, was bitte nicht als Schubladendenken zu verstehen ist. Alle diese Menschen verdienen Respekt und einen freundlichen Umgang, wie man ihn jedem anderen Menschen fair und ohne Vorurteile auch zukommen lässt:

 

# CD & DWT = Crossdresser & Damenwäscheträger
Diese Menschen fokussieren auf das äußerliche Kleidungsverhalten, und tauschen dieses zwischen den Geschlechtern.  Innere Werte wie Verhalten, und Accessiors bzw. Körperliche Eigenschaften stehen dabei nicht im Fokus.

# TV = Transvestieten
Menschen, die man dieser Kategorie zuorden kann, gehen aus meiner Sicht etwas weiter als die Crossdresser. Auch Dragqueens und Dragkings gehören hierzu. Es wird nicht vor allem auf das Kleidungsverhalten und Kleidungsstücke abgezielt, sondern zusätzlich auf das Verhalten, die körperlichen Merkmale stehen im Fokus. Diese Menschen gehen soweit, das andere Geschlecht möglichst realistisch dar zu stellen. Dabei gibt es allerdings eine Grenze, für mich sind diese Menschen nicht im falschen Körper, nicht dem falschen Geschlecht zugeordnet, vielleicht haben sie auch keine Zuordnung. Darauf findet sich für mich bisher keine eindeutige Antwort.

# TS = Transsexuelle
Menschen, die ich diesem Typ zuordne, tragen die deutlichste, weitestgehende Veränderung. Sie leben im falschen Körper, haben das falsche Geschlecht. Oft ist es für sie ein große, schwere Herausforderung, Ihr Leben im falschen Ich zu führen. Für sie sind Operationen, die sie in das andere Geschlecht auch den körperlichen Merkmalen nach transformieren und angleichen, oftmals der einizige Weg in ein hoffentlich erfülltes Leben. Der Weg fordert oftmals viel Zeit, Geduld und einen bürokratischen, gesellschaftlichen und privaten Hürdenlauf, an dem auch schon viele gescheitert sind. Der Fokus liegt hierbei nicht so sehr auf den Äußerlichkeiten wie beispielsweise bei den Transvestieten nach meinen Erfahrungen.